Dienstag, 26. Dezember 2017

Von Tierärzten und ihrer Liebe zum Beruf

Im Laufe von 37 Jahren des Zusammenlebens mit Hunden, ob groß oder klein, Windhund oder Dackel bleibt es nicht aus, dass man regelmäßig auch mit Tierärzten zu tun hat. Wohl dem, der in seiner näheren Umgebung einen Standesvertreter  findet, zu dem man uneingeschränktes Vertrauen aufbauen und sicher sein kann, dass er oder sie nur und ausschließlich um das Wohl eines Tieres bemüht ist. Wir schätzen uns daher glücklich, bis auf wenige Ausnahmen, immer Tierärzte/innen gefunden zu haben, die ihr "Handwerk" bestens verstehen, ihren Beruf gleichzeitig als Berufung ansehen und unsere Hunde optimalst versorgen.

Hazel's Charme kann niemand widerstehen

So galt es auch bei unserem Umzug nach MeckPom schnellstmöglich einen Tierarzt zu finden, der unseren Erwartungen entspricht und dies ist nicht so einfach, denn MeckPom mit seinen vielen landwirtschaftlichen Großbetrieben ist in erster Linie mit Großtierärzten bestückt und Kleintierpraxen laufen meist nebenher. Die Informationen im Internet waren wenig aussagekräftig und so landeten wir auf persönliche Empfehlung bei unserer jetzigen Tierärztin. Und was soll ich sagen, eine Bessere hätten wir nicht finden können. Stets fröhlich, mit einer ansteckend guten Laune geht sie auf Hund und Halter zu, nimmt damit allen Beteiligten die Aufregung und versorgt unsere Mäuse auf's Beste. Ob es um die Versorgung großer und kleiner Wunden geht oder darum, eine schnelle Diagnose zu stellen wie bei unserer Josy, in allen Bereichen hat sie uns durch ihr beherztes Eingreifen und kompetentes Handeln überzeugt.

Wie anders ein Tierarztbesuch ausfallen kann, erlebten wir vor ein paar Wochen als Hazel plötzlich hohes Fieber bekam, das Futter veweigerte und nur noch sehr steif gehen konnte. Wie meistens, geschehen solche Dinge natürlich nur an Wochenenden oder wie in diesem Fall, als unsere Tierärztin gerade in Urlaub war. Also hieß es ab zum zuständigen Notdienst, um Hazel vorzustellen. In der geräumigen Praxis erwartete uns ein freundlicher Herr, der etwas ungläubig auf unser zierliches Whippetmädchen blickte und ich denke, ich liege nicht falsch zu behaupten, dass dieser Tierarzt noch nie zuvor einen Whippet gesehen hatte. Nach meiner Schilderung von Hazel's derzeitigem Befinden kam nach einem kurzen Zögern die Frage: "Was soll ich machen ???" Ähm, diese Frage hätte wohl eher ich stellen sollen ... Dann fasste er sich doch ein Herz, maß die Körpertemperatur und tastete Hazel gründlich von oben bis unten und vorne bis hinten ab, um meine Diagnose eines auffällig harten Bauches zu bestätigen. Sonstige Auffälligkeiten gab es nicht. Auf meinen Vorschlag ein Blutbild zu machen, ging er gerne ein und bat seine Assistentin die nötigen Utensilien zu holen. Ich habe noch nie einen Tierarzt erlebt, der die Blutabnahme so vorsichtig durchführte, als hätte er feinstes chinesisches Porzellan in Händen. Dabei redete er pausenlos Hazel und wohl auch sich selbst, beruhigend gut zu und war sichtlich von der Zuneigung Hazel's, die keinen Mucks von sich gab, so angetan, dass er letztlich seinen Kopf entspannt an den ihren anlehnte. Es war unübersehbar, dieser Mann war fasziniert vom Wesen dieser zarten Persönlichkeit.

Mit einer krampflösenden Spritze und Antibiotika für weitere 5 Tage versehen, machten wir uns auf den Heimweg. Tags darauf ging es Hazel schon wesentlich besser und wir staunten nicht schlecht, als der Tierarzt anrief und sich nach dem Wohlbefinden von Hazel erkundigte. Er freute sich mindestens genauso über die Besserung wie wir und der inzwischen vorliegende Blutbefund bestätigte seine Diagnose eines Infektes, der schnell wieder ausgeheilt sein dürfte und so war es dann auch.

Erst ein paar Wochen später erfuhren wir, dass Hazel von einem Großtierarzt behandelt wurde. Da sag' einer, Großtierärzte hätten kein Feingefühl, dieser hat uns vom Gegenteil überzeugt. 

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